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Kaffee Cupping - profesionelle Kaffeeverkostung

Ein Kaffee-Cupping ist eine weltweit standardisierte Methode zur sensorischen Analyse und objektiven Bewertung der Qualität von Kaffee. Es dient Profis (wie Einkäufern, Röstern oder Q-Gradern) dazu, das Geschmacksprofil eines Kaffees exakt zu bestimmen, Fehler zu erkennen und eine Qualitätsbewertung vorzunehmen, oft zur Preisfindung oder Qualitätssicherung. Für Kaffeeprofis ist das Kaffee-Cupping eine gemeinsame, fachliche Sprache über Kaffeequalität.

In vielen Ursprungsländern ist die Person, die Kaffee verkostet, ein sogenannter Coffee Cupper. Der professionelle Q-Grader (Quality Grader) ist dabei ein Beruf, der sich den ganzen Tag nur mit dem Verkosten verschiedener Kaffeelots und deren Beurteilung beschäftigt.


Wie läuft so ein Kaffee Cupping ab

Das Kaffee-Cupping beginnt mit der Vorbereitung: Der Kaffee wird gemahlen (mittelfein bis grob) und präzise in identische Cupping-Schalen dosiert. Bevor das Wasser ins Spiel kommt, schnuppert man am trockenen Kaffeepulver, um die ersten Aromen aufzunehmen.

Anschließend wird heißes Wasser (ca. 93°C bis 96°C) über das Kaffeemehl gegossen und der Timer gestartet. Während der Kaffee zieht (etwa 4 Minuten), beurteilt man das sogenannte nasse Aroma. Nach dieser Wartezeit kommt der wichtigste Schritt: das "Brechen der Kruste". Dabei wird die auf der Oberfläche schwimmende Kaffeekruste mit einem Löffel dreimal durchstoßen, um eine intensive Welle von flüchtigen Aromen freizusetzen – ein wichtiger Moment für die Beurteilung des Duftprofils.

Bevor die eigentliche Verkostung beginnt, werden die restliche Kruste und der Schaum vorsichtig mit zwei Löffeln abgeschöpft, damit der Kaffee klar wird. Jetzt muss man warten, bis der Kaffee auf eine angenehme Trinktemperatur (etwa 60–70°C) abgekühlt ist.

Die eigentliche Verkostung erfolgt durch lautes Schlürfen des Kaffees mit einem speziellen Löffel. Das Schlürfen ist wichtig, denn es vernebelt den Kaffee, verteilt ihn optimal im Mund und sorgt dafür, dass alle Geschmacksrezeptoren die Aromen wahrnehmen. Die Verkoster bewerten systematisch Kriterien wie Säure, Süße, Körper (Mundgefühl), Geschmack und die Balance. Während der Kaffee weiter abkühlt, probieren die Tester immer wieder, da sich die Geschmacksnuancen mit sinkender Temperatur verändern. Am Ende werden alle Eindrücke auf einem Cupping-Formular dokumentiert, um die Qualität objektiv festzuhalten.


Was man neben dem Kaffee noch alles für ein Cupping braucht

  • Mühle: Kaffeemühle für einen gleichmäßigen, mittelfeinen Mahlgrad.
  • Cupping-Schalen: Identische Schalen oder Gläser (ca. 150–200 ml Volumen), mehrere pro Kaffeesorte.
  • Präzisionswaage: Zum genauen Abwiegen von Kaffee und Wasser.
  • Wasserkocher: Mit Temperaturkontrolle (Ziel: 93°C–96°C).
  • Timer/Stoppuhr: Zur Kontrolle der Ziehzeit.
  • Cupping-Löffel: Spezielle, tiefe Löffel zum Schlürfen.
  • Spülgläser: Mit frischem Wasser zur Reinigung der Löffel.
  • Notizmaterial: Formulare oder Notizblock und Stift zur Bewertung.
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